
Das Schulterblatt (Skapula) des Pferdes ist ein dreieckiger und platter Knochen. Es wird durch die sogenannte Schulterblattgräte (Spina scapulae) in eine vordere und hintere Grube unterteilt. Der untere Teil des Schulteblattes bildet die Gelenkpfanne für den Oberarmknochen (Humerus) und gemeinsam mit ihm das Schultergelenk.
Das besondere an der Pferdeschulter ist jedoch seine Verbindung zum Rumpf. Als oberer Teil der Vordergliedmaße ist das Schulterblatt allein durch Muskeln, Sehnen und Faszien mit dem Brustkorb verbunden. Es besitzt also keine knöcherne Verbindung zum Rumpf und damit auch kein Schlüsselbein.
Das hat auch einen ganz einfachen Grund. Die Vordergliedmaße kann durch diese fehlende knöcherne Verbindung das Körpergewicht des Pferdes federnd abfangen. Das elastische Gleiten des Schulterblattes am Rumpf ist nur durch diese muskuläre Aufhängung möglich.
Ganz besonders fällt das im Springsport auf. Schaut man sich das Pferd in der Landephase an, so kann man sehr deutlich erkennen, wie sich das Pferd mit diesem Mechanismus behilft, sein beschleunigtes Körpergewicht und das des Reiters aufzufangen. Gäbe es anstatt dieser flexiblen Verbindung eine knöcherne, so würde diese unter der Last brechen.
Damit ist aber auch gleichzeitig klar, dass egal ob im Springen, in der Dressur oder im Gelände, eine lockere und entspannte Schultermuskulatur sehr wichtig ist. Nur wenn die Muskulatur weich und elastisch ist, kann das Schulterblatt richtig gleiten und das Gewicht abfangen.
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