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Die Hufrolle und ihre Funktion

Jeder Reiter hat davon schon einmal gehört, aber die Wenigsten können sich etwas unter der Hufrolle vorstellen.

Wie du auf dem Bild rechts gut sehen kannst, verorten wir die Hufrolle, wie der Name schon sagt, im Huf. Zur Hufrolle gehört im Einzelnen

  • das Strahlbein,
  • die tiefe Beugesehne (dort wo sie das Strahlbein tangiert),
  • der zwischen Strahlbein und Beugesehne liegende Schleimbeutel.

Das Strahlbein, als Teil des Hufgelenkes, bildet eine Sehnengleitfläche für die tiefe Beugesehne und dient so als Umlenkrolle. Dadurch entsteht ein größerer Hebel, so dass eine geringere Kraft für die Durchführung der Bewegung im Gelenk notwendig wird. Der Schleimbeutel zwischen Strahlbein und tiefer Beufesehne dient dabei als Polsterung, so dass die tiefe Beugesehne über das Strahlbein gleiten kann.

Bekannt ist uns Reitern die Hufrolle in der Regel durch die chronische Hufrollenentzündung (sog. Podotrochlosesyndrom). Die chronische Hufrollenentzündung ist, wie der Name im Grunde schon sagt, eine chronische, degenerative Entzündung der Hufrolle und gehört zu den Arthrosen. Hierbei können alle Bestandteile der Hufrolle gemeinsam erkranken oder aber auch einzeln. In der Regel äußert sich die Erkrankung an den Vorderbeinen, aber auch die Hinterbeine können betroffen sein.

 

Bei der Hufrollenentzündung kann sich das Strahlbein in seiner Form und seiner Knochenstruktur verändern. Der Schleimbeutel verklebt und büßt damit seine Polsterungsfunktion ein. Die Gleitfläche der tiefen Beugesehne wird rau, was das Gleiten erschwert. Im fortgeschrittenen Stadium können Beugesehne, Schleimbeutel und Strahlbein miteinander verwachsen. Möglich ist auch ein Abreißen der tiefen Beugesehne an dieser Stelle.

 

Ursache für diese Erkrankung ist meist eine starke Überbelastung bzw. Fehlbelastung des Pferdes. Hierzu zählt neben dem Reiten ebenso eine Überbelastung durch eine Fehlstellung. Auch die genetischen Voraussetzungen können hierbei eine Rolle spielen.

 

Mit meinem Beitrag heute, möchte ich darauf aufmerksam machen, welche Folgen eine zu starke Beanspruchung deines Partners Pferd haben kann. Besonders die starke Belastung beim Landen nach dem Sprung, aber auch schwere Lektionen in der Dressur haben einen Einfluss auf diesen sensiblen Bereich. Achte immer darauf, dass du dein Pferd entsprechend seiner körperlichen Voraussetzungen und innerhalb seiner Belastungsgrenzen bewegst.

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