
Letzte Woche ging es hier um die Wärmetherapie in der Pferdephysiotherapie. Der Vollständigkeit halber stelle ich euch nun die Kältetherapie, auch Kryotherapie genannt, (aus dem griechischen kryos = Kälte) vor.
Bei der Kältetherapie handelt es sich um eine lokale Kälteanwendung, bei der dem Körper Wärme entzogen wird.
Unter diese Therapie fallen unter anderem kalte Umschläge bzw. Wickel, Eisbeutel, Kühlgamaschen, kalte Kneippsche Güsse und Tonerde.
Auf dem Bild auf der rechten Seite ist eine Notfall-Eispackung zu sehen. Diese Eispackung ist nur einmal verwendbar und funktioniert wie z.B. ein Taschenwärmer, sie wird also durch Knicken der Platine aktiviert.
Indiziert ist die Kältetherapie insbesondere bei akuten entzündlichen Zuständen. Hierzu gehören auch akut entzündliche Gelenkerkrankungen sowie postoperative Zustände. Sinnvoll ist sie auch bei stumpfen Traumen, Prellungen und Zerrungen.
Durch den örtlichen Wärmeentzug kommt es zunächst zu einer Gefäßengstellung (Vasokonstriktion). Nach Entfernen der Kältequelle folgt eine Gefäßerweiterung (Vasodilatation) und damit einhergehend kurzfristig eine verstärkte Durchblutung des Gewebes.
Die Kälte hemmt entzündliche Prozesse, wirkt abschwellend und Stoffwechselanregend. Gleichzeitig wirkt sie schmerzlindernd.
Bei der Kälteanwendung ist darauf zu achten, dass sie nicht zu lange durchgeführt wird, da andernfalls die Gefahr von Gewebeschäden besteht. Die Kältequelle sollte also nach einer kurzen Zeit wieder entfernt werden. Anders verhält sich dies lediglich mit Tonerde, da diese vom Körper selbst erwärmt wird.
Nicht angewendet werden darf die Kältetherapie insbesondere bei Sensibilitätsstörungen, Durchblutungsstörungen, einem gestörten Wärmehaushalt und auf offenen Wunden.
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