
Spat (Knochenspat) ist eine Form von Arthrose beim Pferd im Bereich des Sprunggelenks. Sie ist eine chronische, nicht heilbare Krankheit.
Das Sprunggelenk setzt sich aus mehreren Knochen zusammen. Die vielen kleinen und größeren Knochen bilden 4 horizontale Gelenkspalten. Bei den unteren 3 Gelenkspalten sind die einzelnen Gelenke durch einen sehr straffen Bandapparat miteinander verbunden und weniger beweglich als die oberste Gelenkspalte. Beim Spat kommt es meistens zu Entzündungen und Knochenveränderungen in den straffen Gelenken der unteren drei Gelenkspalten.
Letztendlich werden die Spalten zwischen den einzelnen Gelenken durch Knochenzubildungen immer enger. Der Prozess kann bis hin zur Ankylosierung (Verknöcherung) und damit bis hin zur Versteifung der einzelnen Gelenke fortschreiten.
Dieser Prozess führt in der Regel zu Lahmheiten, da die entzündlichen Prozesse im Gelenk sehr schmerzhaft sein können. Ist die Verknöcherung abgeschlossen, verschwindet meist auch die Lahmheit. Es bleibt ein steifes Gangbild.
Die Ursachen für Spat sind vielfältig und oft im konkreten Fall nicht mehr zu ermitteln. Mögliche Ursachen sind Fehlstellungen und fehlende Hufpflege (der Hufschmied kann bei bereits bestehendem Spat gute Dienste leisten und dem Pferd mit einem entsprechenden Beschlag helfen), übermäßige Belastungen, Traumata (Stauchung/Verdrehung), falsche Fütterung, Übergewicht, falsche Haltungsbedingungen, ein ungünstiger Körperbau und vermehrter Zug an den Gelenkbändern. Oftmals sind es auch mehrere Auslöser zusammen.
Typisch für "Spat-Pferde" ist das Einlaufen. Das Pferd unterm Reiter oder an der Longe steif los. Bei akuten Entzündungsprozessen kann sogar schon der erste Schritt aus der Box Schwierigkeiten bereiten. Häufig heben diese Pferde die Hinterhand nicht richtig an, die Zehe schleift durch den Sand oder sie treten mit der Hinterhand kürzer und flacher. Nach ein paar Minuten verändert sich das Gangbild. Das liegt daran, dass das Gelenk im Laufe der Bewegung immer besser durchblutet und mit Nährstoffen versorgt wird.

Beim Spat kann zwar die Ursache nicht behandelt werden, jedoch können die Symptome gelindert werden und so dem Pferd die Bewegung und damit sein Leben erleichtert werden.
In Absprache mit dem Tierarzt leistet die Physiotherapie hierbei sehr gute Dienste. Ein Pferd das unter Spat leidet, wird meist das kranke Bein versuchen zu schonen und die Hauptlast auf die gesunden Beine verlagern. Aufgrund der oft kurztrittigen Fußung der betroffenen Hinterbeine entstehen ebenfalls falsche Belastungen. Durch diese Fehlbelastungen können Störungen der Muskulatur auftreten, was wiederum zu sekundären Problemen führen kann. Eine entspannende Behandlung der überbelasteten Muskulatur kann hier helfen.
Zusätzlich kann auch mit speziellen Spatanlagen (siehe Bild) das flexible Taping (kinesiologisches Taping) einen positiven Einfluss auf die Beweglichkeit des Gelenkes haben. Denn mit Hilfe der korrekt angelegten (!) Tapeanlage wird die Durchblutung und Versorgung des Gelenkes angeregt.
Auch die Behandlung mit Blutegeln kann helfen. Der Speichel der Blutegel wirkt antibiotisch, entzündungshemmend, schmerzlindernd und blutverdünnend.
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